Folge 16 – (Übersetztes) Interview mit Martin MacDonald

In diesem Artikel findet ihr die deutsche Transkription des englischen Martin MacDonald Interview. Martin Macdonald ist Head of SEO für OMD.

 

OMReport - Martin Macdonald

OMReport - Martin Macdonald

 

Das Interview auf englisch findet ihr bei iTunes und auf Youtube. Oder als Podcast auf OMReport.com unter OMReport.com Interview with Martin MacDonald.

 

Alpar: Okay, wir sind hier mit einer neuen Ausgabe des OMReport auf dee SEOktoberfest. Bitte stell dich doch mal vor.

Macdonald: Hi Leute, mein Name ist Martin Macdonald. Ich bin Head of SEO for eine Agentur mit dem Namen OMD, welche Teil der Omnicom Gruppe ist. Der Grund warum wir gerade lachen ist, dass dies schon das zweite mal ist das wir die Aufnahme probieren. Hoffentlich das erste mal, dass es auch wirklich aufgenommen wird. Also wie gesagt bin Ich Head of SEO für die OMD Gruppe. Wir sind ein Teil von Omicom, die grösste Agentur der Welt

Alpar: OMD macht Werbung in allen Kanälen und nun haben sie auch mit SEO angefangen?

Macdonald: Ja genau. Wir haben den grössten Trading Desk für Fernsehen in UK, also haben wir einen regelrechte Aussperrung auf dem Werbefeld. Suche ist etwas mit dem wir schon ein paar Jahre zu tun haben, daher denke Ich …

Alpar: Suche wie in Suchmaschinen-Marketing? Bezahlte PPC-Kampagnen?

Macdonald: Ja, das ganze SEO. Richtig PPC. Die habe mit dem PPC Weg vor ca. drei bis vier Jahren angefangen. Wir haben nun die grösste Agentur für PPC in ganz Grossbritannien.

Alpar: Und wie nennt es sich?

Macdonald: Es nenn sich OMD Search. Vor etwa 18 Monaten wir mit dem Schritt angefangen eine SEO Angetur zu gründen.

Alpar: Also warst du der Initiator der Innitiative oder nur ein Teil davon?

Macdonald: Nein Ich bin erst kürzlich dazu gekommen. Ich bin vor sechs Monaten zu OMD gekommen um die Entwicklung und das Buisness in UK voranzutreiben. Aber es gibt in Europa weitere Verzweigungen mit Technologie-Sharing und so weiter.

Alpar: Und was hast du vor OMD gemacht?

Macdonald: Ich …

Alpar: Vor etwa sieben Monaten.

Macdonald: Ah, Ok. Ich war Head of Search für eine Firma namens SeatWave für etwas über drei Jahre. SeatWave ist die …

Alpar: Second-Hand Tickets.

Macdonald: Genau, das ist der grösste Second-Hand Ticket Marktplatz in Europa. Es ist die Nummer Eins in allen 11 Ländern in denen die aktiv sind. Ich habe dort angefangen als es noch eine sehr neue Firma war und die Firma ist den 3 – 3 1/2 Jahren wo ich da war so gewachsen. Davor habe ich ca. 4 Jahre Poker SEO gemacht. Insgesamt bin ich so etwa 10 Jahre dabei.

Alpar: Okay, okay. Nun, was ist der Unterschied zwischen, in einer neuen Firma zu arbeite und mit den klassischen OMD Kunden, also sozusagen mit A-Brands.

Macdonald: Ja, da gibt es riesige Unterschiede. Meine gesamte Karriere hindurch, die sieben oder acht Jahre die ich davor schon im Geschäft war, bevor Ich ausschiesslich mit grossen Marken gearbeitet habe. Da hatten wir immer den Einkauf vom Dev Team und den Board-Level Leuten innerhalb der Forma. Wir hatten sehr kurze Entwicklungszyklen, wir konnten neue Features innerhalb weniger Tage rausbringen.Wir konnten absolut jedes Detail der Website verändern für welche wir optimiert haben um für jeden Suchbegriff zu werben der möglich war.
So etwas mit ein paar der grössten Websites der Welt zu machen ist so gut wie unmöglich. Aber das ist ja genau unser Job als SEOs über die nächsten drei bis fünf Jahre. Es ist den Leuten beizubringen, dass SEO ein elementarer Bestandteil des Marketing Mix ist. Das ist es, was Ich als meine Hauptaufgabe ansehe. Es ist nicht SEO auf den Seiten der Firmen zu machen, denn am Ende des Tages haben diese Brands sowieso Webseiten mit einer enormen Power. Sie sind nur sehr dürtig vermarktet. Wenn wir den Buy-In vom Board-Level bekommen, dann können wir das komplett umkrempeln und die SERP-Landschaft würde eine völlig andere sein in drei bis fünf Jahren. Denn alle diese grossen Marken würden dann für Sachen ranken, für welche sie eigentlich sowieso schon ranken sollten.

Alpar: Was ja auch von Google unterstützt wird wie du weisst. Sie pushen Brands, es gibt Rabatte für Keyword-Domains und solche Sachen. Es ist also eine Entwicklung die sowieso voranschreitet …

Macdonald: Ja, ja genau. Ich meine wie können wir …

Alpar: Eine Sekunde noch – Wenn du aus diesem wundervollen Start-Up Setup kommst, wo alles wovon du träumst möglich ist, dann kommt OMD und bietet dir an mit A-Brands zu arbeiten. Wusstest du was auf dich zukommt? Oder hast du das erwartet? Ich meine du hast Freunde in grossen Agenturen, sie hätten dich warnen wie es werden wird, oder?

Macdonald: Oh ja, absolut.

Alpar: Woher wusstest du, dass du nicht verrückt wirst. Oder, du weisst schon, die ganze Zeit wütend, weil die Sachen einfach nicht so schnell voran kommen wie du es willst.

Macdonald: Das ist ein gute Frage. Der Grund warum ich den Job bei OMD genommen habe war, dass ich die Chance hatte etwas zu Formen das noch sehr neu war. Im Grunde ein Start-Up innerhalb der Omincom Gruppe. Nochmal erwähnt, eine der grössten Agenturen der Welt.

Alpar: Wie viele Leute wart ihr denn vor sechs Monaten?

Macdonald: Vor sechs Monaten waren wir so sechs, sieben Leute. Jetzt sind wir im Kern 15 Leute plus 12 Leute aus dem Support Team, also knapp unter 30 Leute welche Vollzeit SEO machen. Das ist in etwa die Wachstumsrate. Das ist auch der Grund warum ich hier bin, weil die Wachstumsrate fantastisch ist. Es ist unglaublich und wir sind im Gebilde dieser riesigen Organisation, deshalb können wir so schnell wachsen wie wir das Team ausbauen können. Das ist die … Du weisst schon, das ist die Herausforderung.

Alpar: Normalerweise hat OMD ja Kunden mit denen sie sowieso zusammenarbeiten. Die haben also ihre PPC Kampagnen und dann sagen die: „Ah, wir haben diesen super Typen. Er macht etwas anderes als PPC“, und dann kommst du und lehrst und predigst? … Oder?

Macdonald: Ja, das is so ungefähr wie es funktioniert. Das einzige was wir nicht machen müssen ist an den Markt zu gehen und neue Kunden zu aquirieren, denn OMD ist in den UK …

Alpar: Sie sind riesig.

Macdonald: Wir haben 5000 Kunden. Und weisst du, wir machen SEO für ein paar Dutzend von denen. Da gibt es noch so viel Potential für Wachstum innerhalb der Group. Das war eine Chance die ich nicht vorbeiziehen lassen konnte. Das ist auch der Grund warum ich die Job, die Arbeit mit den grossen Brands, angenommen habe. Ich habe einfach das Gefühl das wir den Weg formen können wie die SEO Industrie in den nächsten drei bis fünf Jahren arbeiten wird, da wir skalieren können. Ich meine wir haben viele strategische Partner, z.B. sind wir Googles grösster Kunde für Adwords weltweit. Wir haben viele Möglichkeiten und auf diesen nun Aufzubauen ist die Herausforderung für uns.

Alpar: Wenn ihr so viele Kunden habt, wie sagst du dann: „Okay, Ich bin bereit für den nächsten Kunden.“ ?

Macdonald: Es dreht sich alles um das durchziehen des Prozess innerhalb des Teams. Das einzige was wir nie wollen, ist eine Agentur zu werden die – und viele Agenturen in London un wahrscheinlich auch in ganz Europa haben das Problem – das sie einen sehr rigiden und starren Prozess haben ihre Arbeiten zu erledigen. Die haben dann vielleicht drei oder vier Link-Building Module und drei oder vier Content-Creation Module. Und weisst du, sie machen eine technische Seiten …

Alpar: Nur – Also du hälst die Dinge schön einfach, damit sie skalieren genau.

Macdonald: Exakt.

Alpar: Ich meine, da ist ja eine Logik dahinter.

Macdonald: Nein, absolut macht das Sinn, aber Ich denke das Problem mit diesem Modell ist, dass es niemals ultimativ grossen Wert für den Kunden hat. Da ich immer In-House gearbeitet habe, weiss ich wie mächtig ein mittleres SEO sein kann, und genau das ist Herausforderung – Das Kleine-Agentur-Modell skalieren zu lassen. Genau das ist die Herausforderung.

Alpar: Das wurde ja bis jetzt noch nie gemacht, es besteht also die Chance, dass es gar nicht möglich ist. Bist du dir dessen bewusst?

Macdonald: Ich bin … viele Sachen sehen so aus, als wären sie nicht möglich wenn du sie dir das erste mal anguckst. Aber wenn du nur fokussiert genug bleibst, dann kannst du die Welt verändern.

Alpar: Okay. Ohhhhh…. Das ist eine grosse Vision muss ich sagen. So weit würde ich nicht gehen, aber das ist gut … das ist gut.

Macdonald: Nun, man muss die grosse Vision haben, nicht? Die … Wenn du dir das Wachstumg der Firma anguckst in der wir arbeiten, vor 25 Jahren als sie diese Gruppe gegründet haben hatten sie die Vision sie in die grösste Agentur der Welt zu verwandeln.

Alpar: Wenn es klappt.

Macdonald: Ja, und sie haben hart gearbeitet und ich habe ein fantastisches Team, dass … Alle sind fantastisch, weisst du?

Alpar: Du hast also … stellst du mit und ohne Erfahrung ein und trainierst die Leute dann?

Macdonald: Nun, im Moment sind wir sehr erfahungslastig. Wir hatten Leute die mit anderen Agenturen gearbeitet haben und nun bei uns angefangen haben. Wir hatte Leute die schon ihr ganzes Leben in der SEO Branche waren und Sacen wie … du weisst schon, wir haben ein paar sehr, sehr talentierte SEO Leute zur Zeit. Damit wir weiter wachsen können, müssen wir ein ordentliches Training Programm für neue Leute … Das Hautproblem mit SEO war schon immer, dass man um es zu lernen eine Art Menot braucht und das skaliert nicht. Was wir also machen müssen, ist einen Prozess zu schaffen, der uns 20 bis 30 Abgänger auf einmal gibt und sobald sie dann drin sind können sie mit der Arbeit durchstarten und Werte für den Kunden generieren.

Alpar: Aber dennoch, nur um dich in ein paar Widersprüche zu verwickeln. Du sagst die grossen Kunden, ihre Problem sind sehr simpel, zumindest im Vergleich zu meinem Tagesgeschäft und zu dem was du vorher gemacht hast.
Und nun sagst du, du stellst Leute mit viel Erfahrung ein, aber die sind eigentlich gar nicht nötig für die Kunden die du aktuell hast, oder?

Macdonald: Das ist richtig. Bis jetzt waren wir sehr bedacht auf Erfahrung und Talent – Das ist absolut richtig. Und das war nur der Weg den die Firma bis jetzt gegangen ist und dagegen will ich auch nicht argumentieren. Du weisst ob es richtig oder falsch war …

Alpar: Nein, wenn du neue Leute aufbaust, dann ist es sehr von Vorteil Leute mit Erfahrung zu haben, und dann kannst du skalieren …

Macdonald: Absolut. Wir haben diesen Teil des Prozesses mittlerweile raus – Wir haben die richtigen Mittel und Prozesse um SEO für grosse Brands zu machen. Wir haben ein sehr, sehr Qualifikationslastige Arbeit im Moment im SEO Team und unsere Aufgabe ist es nun einen guten Trainingsprozess zu bauen, damit wir skalieren können. Auf ein richtig grosses Level, Leute schnell und effektiv trainieren um super Resultate zu liefern.

Alpar: Also, die erfahrungslastigen SEOs, wurde mir gesagt …natürlich teile ich die Meinung nicht, aber mir wurde das von einer dieser Divas gesagt. Wie gehst du mit dem Diva Faktor um? Natürlich wurde ich darauf auch nur hingewiesen, aber ich definitiv nicht zustimmen und ich kann auch nicht verstehen wie es passiert, deshalb frage Ich dich, denn in den UK ist vlt. alles anders. da habt ihr evtl. die Divas die wir nicht haben.

Macdonald: Ich würde niemals sagen, dass einer in meinem Team eine Diva ist. Also …

Alpar: Ausser dir.

Macdonald: Ausser mir … Es ist also kein Problem das Ich mit ihnen klären muss, aber wahrscheinlich sie mit mir. Daher kann ich das nicht beantworten.

Alpar: Aber du arbeitest in einem Büro? Nine-To-Five?

Macdonald: Ja, ja.

Alpar: Also ist es nicht so, dass du von zu Hause oder so arbeitest? Du bist richtig anwesend? …

Macdonald: Da, präsent, die ganze Zeit. Ausser wenn ich zu grossen Events wie diesem hier gehe wo ich ein paar Tage aus dem Land bin, dann ja.

Alpar: Natürlich, aber das ist ja für dich um zu lernen. Es ist ja nicht so als würde es dir Spass machen oder? Ich meine das ist ja schon eine ganz schöne Belastung … Du … extra hierhin …

Macdonald: Es ist keine grosse Belastung zu solchen Events wie diesem hier zu kommen. Dieses spezielle Event ist super, aber dennoch so nah an unserem Buisness – weil es noch so in den Kinderschuhen steckt – es basiert auf den persönlichen Beziehungen die du mit anderen Leuten aus der Branche aufgebaut hast und dem Austausch von Informationen. Ich denke so wird es nicht für immer bleiben. Ich denke sobald die Branche wächst, was sie muss, werden solche Sachen wie das hier wahrscheinlich aufhören.

Alpar: Wie lange denkst du wird das dauern? Es ist mittlerweile schon seit zehn Jahren so.

Macdonald: Es …

Alpar: Wie lange wird es dauern?

Macdonald: Es ist zwar schon seit zehn Jahren so, aber wenn du dir die Qualität anguckst …

Alpar: Steigt sie jedes Jahr.

Macdonald: Ja, ja aber wenn du anguckst wie … Es ist gar nicht so sehr, dass unsere Branche wachsen muss, es ist eher, dass die Werbeindustrie SEO verpacken muss, dass ist etwas das gerade passiert. Wenn du dir die drei grossen Mediaagenturen anguckst: Omnicom, WBP, du weisst … Das sind alles Agenturen, welche SEO Agenturen an allen Ecken aufkaufen. Endlich bringen sie es in den Marketingmix mit ein und das ist es was unsere Branche entwickeln wird … und sie reifer macht.

Alpar: Eine Frage zu dem Marketing Mix, Ich hatte bis jetzt immer … Ich habe mal ein Praktikum bei einer richtig Marketing-starken gemacht, welche Consumer-Produkte beworben haben, und alles was die gemacht haben diese Advertising-Flights. Das ist ja genau das komplette Gegenteil zu dem was SEO ist, denn es ist fortlaufend. Du musst die ganze Zeit darein investieren. Du siehst ein paar Resultate am Anfang und eine Menge am Ende. Wie gehst du die Leute in diesen A-Brand Firmen an? Reisen …

Macdonald: Und sie überzeugen?

Alpar: Ja,

Macdonald: Also die Frage die Ich hier sehe ist: „Wie predigt man SEO am besten?“. Und das ist eigentlich ganz einfach, denn wenn du dir eine typische PPC Kampagne anguckst und sie über den Zeitraum von 12 Monaten mit einer SEO Kampagne vergleichst, dann können wir in der Regel sechs, acht zehn mal mehr Erfolg auf einer Cost-Per-Click Basis erreichen oder bei der Akquise von Kunden. Mit grossen Marken ist das aber nicht die einzige Herausforderung. Wenn du dir FMCG Firmen anguckst, zum Beispiel ein SoftDrink Hersteller, die werden nie auch nur eine Dose ihres Drinks über das Internet verkaufen.

Alpar: Genau. Du musst diese Marke haben, welche die mit Werten füllen und weisst du …

Macdonald: Genau. Da sind eine Menge Sachen die wir auch machen können. Jetzt, Ich weiss nicht ob du es gesehen hast, aber da gibt es ein richtig gutes Beispiel das mal gemacht wurde – es war kein SEO, es war PPC. Aber es war ein super Beispiel, das Converse vor etwa zwei Jahren gemacht hat mit einer Kampagne names „Domination“. Das kannst du auch bei Youtube nachgucken. Es war ein fantastisches Beispiel dafür, was möglich ist. Was sie gemacht haben war, über ein Jahr lang Suchbegriffe angeschaut welche ein Vorhersagbares hohes Suchvolumen zu bestimmten Zeiten im Jahr haben bei bestimmten demografischen Gruppen, aber keine Konkurrenz haben. Ein Beispiel dafür wäre etwa „How to get a prom date“

Alpar: Was?

Macdonald: „How to get a prom date“ in den USA. Oder „first day of summer“ ist ein anderes gutes Beispiel. Dann haben sie Micro-Sites aufgebaut welche das Converse Branding hatten, mit den Informationen nach denen die Leute gesucht hatten. Sie wussten das der Durchschnitte, du weisst schon, es würde entweder Klasse A,B,C sein, 18-24 Jahre alt, welche nach dem Begriff suchen.

Alpar: Sehr schlau.

Macdonald: Genau. Du siehst es gibt eine Menge Wege, wie SEO Marktanteile und Marken Aufmerksamkeit beeinflussen kann.

Alpar: Nun ja, aber Converse Schuhe kann ja auch Online verkaufen …

Macdonald: Kannst du, ja.

Alpar: Wenn es nun Eiscreme wäre, oder eine Firma mit hoher Warenrotation, dann wäre das ein perfektes Beispiel.

Macdonald: Ja genau. Genau, und wenn du es dir anguckst … Ich hatte diese Diskussion vor ein paar Wochen mit einem andren Freund von mir und dass hier gilt nicht nur für die Firmen mit hoher Warenrotation. Wenn du dir zum Beispiel die Politik anguckst … Perfekt!

Alpar: Oder Autos.

Macdonald: Nun ja Autos …

Alpar: Du kannst, so ähnlich wie eine Probefahrt … Du kannst die Anmeldung für eine Probefahrt online machen und das Image dazu ist mit einem bestimmten Auto oder eine Marke vebunden. Das kannst du nicht in Clicks widerspiegeln.

Macdonald: Das ist richtig, aber lass uns die Lead-Generation mal hier rausnehmen. Wenn du dir den SEO-Wettbewerb mal bezogen auf den Wert oder auf die Demographie anguckst.

Alpar: Okay.

Macdonald: Kürzlich, circa vor zwei Jahren hatten wir diese Sache in London, wo der Bürgermeister, Boris Johnson, die Bendy-Busses eingeführt hat. Du weisst schon diese langen Busse, wo in der Mitte eine flexible Verbindung ist. Daraus wurde eine riesige politische Sache.Nun … ist es eine grosse Innovation die ich verpasst habe? Nein, da ist nichts speziellen an diesen Busse, die gibt es in ganz Europa. Aber die Sache ist, er hätte zu diesem Zeitpunkt SEO nutzen können um für die Begriffe zu ranken, welche er an die Leute bringen wollte. Nur um die Nachricht nach aussen zu tragen. In der selben Weise, wie die weltgrössten Marken, welche nie ihre Produkte online verkaufen, die können auch ihr Produkt und die Nachricht nach aussen tragen in dem sie Begriffe fokussieren die Sinn machen.

Alpar: Sicher, wenn ich Eiscreme verkaufe – Gesichtscreme, Handreme oder sowas und Ich bin die Marke. Dann sollte ich auch für Handcreme ranken. Sowas meine ich …

Macdonald: Nein … solche Sachen wie Beauty Tips, weisst du, solche Sachen sind nicht von sich aus kommerziell.
Es gibt so viele Möglichkeiten da draussen für die Leute ihr Produkt zu präsentieren, wenn wir uns angucken …

Alpar: Oder es mit etwas positiven verbinden. Denn wenn sich die Leute Tipps angucken und dann festellen: „Diese Marke hilft mir dabei …“, dann sind sie viel geneigter zu kaufen.

Macdonald: Richtig, guck dir zum Beispiel die Top 10 Resultate bei Google.com zum Begriff „Eat Healty“ an, okay? Ich glaube da ist keine einzige Root-Domain dabei. Es ist alles eHow, oder Mahalo und solche Sachen, okay?

Alpar: Wahrscheinlich Webseiten mit einer Menge an gutem Content?

Macdonald: Nun, weisst du, wahrscheinlich haben sie schon guten Content – Da würde ich zustimmen. Aber mein Punkt ist, wenn du dir, ich weiss nicht, Fitness Clubs anguckst. Ist das doch ein perfekter Suchbegriff für die. Dennoch optmieren sie nicht darauf. Man könnte natürlich damit argumentieren, dass diese Firmen trotzdem Mitgliedschaften online verkaufen und solche Sachen. Aber wenn du dir nochmal die Firmen mit hoher Warenrotation anguckst oder auch Fast-Food Ketten als Beispiel. Warum würden die weltgrössten Fast-Food Ketten der Welt nicht für „Eat Healty“ ranken wollen und dann sagen das ihr Essen besser ist als das der anderen?

Alpar: Wie erklärst du eigentlich den Firmen, dass es diese Zeitdifferenz zwischen Maßnahme und Ergebnis gibt? Denn von ihren PPC Kampagnen zum Beispiel kennen sie ja eher ein Konzept ala: „Okay Ich geben dir 20.000 Dollar diesen Monat und du gibst sie aus. Dafür bekomme ich direkt die Clicks.“ Gleiches gilt ja auch für die TV-Webung und die Zeitschriften Werbung. Ich meine wie machst du …

Macdonald: Also das habe ich ehrlich gesagt nie als Problem gehabt. Die Leute mit denen wir zu tun haben sind alles sehr erfolgreiche Personen, die in Aufsichtsräten von grossen Firmen sitzen. Zum Beispiel der Marketingdirektor einer grossen Airline.

Alpar: Die Treffen also eher Entscheidungen für die nächsten drei Jahre, als für die nächsten drei Monate ja?

Macdonald: Ja genau. Das sind sehr kompetente und erfolgreiche Leute. Es ist also kein Problem das ich bis jetzt hatte. Wenn wir das für unsere SME’s machen würden, dann kan nich gut sehen wie das ein Problem wäre. Aber wir machen das ja für Marken die schon fast 100 Jahre da sind, nicht?

Alpar: Da hast du mehr strategische Backlinks.

Macdonald: Exakt.

Alpar: Okay das ist cool. Nun, was macht dich so richtig wütend im Bereich „Websuche“ heutzutage?

Macdonald: Was mich so richtig wütend macht im Bereich Websuche?

Alpar: Nur um mal von den politisch korrekten Antworten weg zu kommen.

Macdonald: Ja, ja, ja, das ist in Ordnung. Ein gute Frage. Was mich richtig wütend macht, ist das manche Sachen immernoch funktionieren, welche das Internet nur mit Mist füllen. Also …

Alpar: Hast du mit Joost gesprochen? Denn ich habe ihm die exakt selbe Frage gestellt und er hat mir genau die gleiche Antwort gegeben. Ich denke ihr … du weist schon …

Macdonald: Hat er? Also nein, ehrlich, Ich habe …

Alpar: Das war deine Vorbereitung für das Interview.

Macdonald: (lacht) Ja, wir haben unsere Notizen verglichen. Nein, das ist mein grösstes Ärgerniss momentan. Ich hasse dieses ganze Artikel-Spinning und die ganzen Verzeichniss-Einträge. Ausserdem die ganze Content-Generierung nur um mehr Links zu generieren. Ich denke das ist kein Weg den grosse Marken gehen sollten. Es ist für mich viel wichtiger gut durchgeführte Kampagnen durchzuziehen, welche Sinn machen. Ich meine, da gibt es ein gutes Beispiel was wir für Virgin gemacht haben dieses Jahr. Wir habe eine Nachrichten-Story gestartet – Es war kurz nachdem Pluto der Status des Planeten aberkannt wurde …

Alpar: Okay.

Macdonald: Also haben wir eine Nachrichtenmeldung gemacht, welche sagte, dass Richard Branson Pluto gekauft hat und ihn wieder zum Planten ernannt hat. Dann haben wir Links von so gut wie allen Zeitungen der Welt bekommen auf den Artikel – Die BBC, CNN, Fox News, CBS – alle haben auf die Seite zurückgelinkt.

Alpar: Is es eigentlich legal eine Nachricht zu machen die nicht stimmt?

Macdonald: Wir haben die Nachricht am ersten April veröffentlicht.

Alpar: Ah das ist gut, das ist gut, aber … So was kann auch abheben.

Macdonald: Ja, es wurde massiv viral.

Alpar: Er ist ja verrückt genug, also wäre es ja möglich gewesen.

Macdonald: Exakt.

Alpar: Könnte es sein? Es könnte.

Macdonald: Genau, genau, aber das ist die Sache – Es geht um kreatives Denken. Es geht nicht darum in ein Webmasterforum oder ein SEO Forum zu gehen und jemandem 15 Dolla zu zahlen 1000 Verzeichniseinträge zu machen. Das ist Bullshit. Ich rate von dieser Art des SEO ab, schon sein Jahren. Ich denke nicht, das es das ist was die Branche auszeichnen sollte – Es sollte um kreatives Denken und die Ausführung von guten Kampagnen gehen.

Alpar: Aber das ist nur die Ansicht von SEO für grosse Firmen. SMEs oder einzelne Affiliates, welche ein bisschen SEO für ihre eigene Website machen und so ein bisschen nebenbei verdienen?

Macdonald: Nun ja da wird immer die Frage sein – ob du daraus irgendeinen Wert bekommst. Was auch immer, 50 Dollar, wenn du die in Link-Building investierst und du daraus einen Wert bekommst und der ROI ist ist positiv, dann kann ich schon verstehen warum man es macht.

Alpar: Das ist warum es immernoch existiert – Das ist die ganze Erklärung.

Macdonald: Aber … ja. Das ist in Ordung.

Alpar: Es funktioniert und es bringt Rendite, das ist warum es existiert.

Macdonald: Aber eines Tages – Klopf auf Holz – wird es aufhören zu funktionieren. Hoffentlich wenn Google rausfindet wie und es aufhört zu funktionieren, dann …

Alpar: Was ist deine Abschätzung. Wann wird das sein?

Macdonald: Das wird … Ich hatte eine Diskussion darüber letzte Nacht in der du glaube ich auch beteiligt warst – Ich würde sagen in den nächste zwei bis drei … weil ich …

Alpar: Ooooohh das ist – Gestern hast du noch gesagt „18 Monate. 18 Monate maximal.“

Macdonald: Okay, schon richtig … Eine Menge an kreativen Leuten im SEO Bereich haben es geschafft den Link-Graph auf ein solches Maß aufzuspannen das man Sachen ranken lassen kann – Ich schliesse mich da selbst nicht ein. Ich würde so etwas nie machen – Nun, wir haben es geschafft Netzwerke aufzubauen, welche Sachen inorganisch ranken lassen können. Es gibt nur einen sehr kleinen Prozentsatz an Leute auf der Welt, welche in der Lage sind einen Link im Internet zu erstellen . Nicht viele Leute haben ihre eigene Website oder ihr eigenes Blog. Es ist so ein kleiner Anteil, weisst du?

Alpar: Absolut.

Macdonald: So ein grosser Anteil an Leuten im Internet hat die Möglichkeit ein Social-Network Profil zu haben. Ich sehe keinen Weg als, dass das mehr und mehr in den Google Algorithmus einfliessen muss innerhalb der nächsten 18 Monate oder zwei Jahren. Sie waren schon so weit mit Twitter gekommen, und dann haben sie es einfach fallen gelassen. Man könnte schon verdächtiger Weise feststellen, dass etwa zwei, Monate nachdem das passiert ist, haben sie Google+ gelaunched. Nun Ich denke das ist …

Alpar: Unfälle, Unfälle.

Macdonald: Purer Zufall. Es waren wahrscheinlich zwei völlig getrennte Abteilung welche Untereinandere keine …

Alpar: Zufall. Schlechte Kommunikation und dann ist es auch noch eine grosse Firma …

Macdonald: Absolut.

Alpar: Da kann alles mögliche passieren.

Macdonald: Aber … Auch wenn ich nicht denke das es einen Einfluss auf das natürlich Ranking hat, denke ich , dass sobald sie genügend Daten haben, werden sie das Feature anschalte. Das ist es worauf wir in Zukunft optimieren werden.

Alpar: Ich denke es ist ein sehr guter Gedanke, dass die Repräsentation – Ich meine wenn man sich einen Link als eine Empfehlung vorstellt, dann verstehe ich sehr gut dein Argument, dass nur sehr wenige Leute eine solche technisch aussprechen können. Aber viele können sie über Social-Networks erstellen, es ist also nur ein Frage wann …

Macdonald: Absolut.

Alpar: Aber es muss der nächste Schritt sein.

Macdonald: Es muss, es muss.

Alpar: Es war genau wie als Google die Macht übernommen hat. Altavista und Lycos mit ihrem On-Page Fokus, das konnte nicht funktionieren. Es liefert einfach bessere Ergebnisse und deshalb muss Social-Search kommen.

Macdonald: Ja.

Alpar: Wir müssen nur Wetten abschliessen – Wann wird es kommen?

Macdonald: Ich … Ich vor 15 Jahren gemacht als ich auf einer Seite 150 mal Viagra schreiben musste, weisst du noch? Und wir haben Dennis hier, der eine Weile Head-of-SEO für eBay war und Ich habe eine kleinen Slide in einer Präsentation vor ein paar Jahren drin mit: „Okay, es waren nicht nur die kleinen Leute die Keyword-Stuffing gemacht haben. eBay hat es jahrelang gemacht und es hat funktioniert.“. Du weisst, dass ist – Das geht zurück auf den Punkt mit den 50 Dollar. Für das Eintragen in die 1500 Verzeichnisse- im Moment funktioniert es. Es ist eine schlechte Strategie. Es ist eine Technik aber eine schlechte Strategie.

Alpar: Das ist wie Lead-Throwing. Weisst du, das wird solange gemacht wie es funktioniert. Wenn es nicht mehr klappt suchen sie nach was anderem, wenn was da ist. Aber eine strategische Entscheidung ist was anderes.

Macdonald: Absolut. Absolut, für mich ist das der fundamentale Unterschied zwischen SEO für eine grosse Marke und SME SEO.

Alpar: Okay. Vielen Dank für das Interview.

Macdonald: Gerne. Vielen Dank.

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