Folge 12: Interview mit Jens Fauldrath

Heute im OMReport hört ihr das Interview mit Jens Fauldrath dem Inhouse SEO der deutschen Telekom.

Das Interview ist im Post als Transkription, bei iTunes und auf Youtube verfügbar.

Alpar: So, heute im OM-Report mit Jens Fauldrath. Hi Jens.

Fauldrath: Hi Andre. Schön, dass du hier bist in dem wunderschönen Darmstadt.

Alpar: So ist es.

Fauldrath: Stadt der Wissenschaft und der Welt.

Alpar: Genau, ich hab hier ja auch studiert, insofern kenne ich die Stadt ganz gut. Du hast ja auch…

Fauldrath: Ist ja auch Stadt der Wissenschaft, deswegen hier studiert.

Alpar: Aber es gibt auch andere Städte. Berlin zum Beispiel hat mehr Lebensqualität habe ich mir sagen lassen. Du hast ja diesen In-House SEO-Begriff vor dir war der in Deutschland gar nicht so präsent, du hast den ja so ein bisschen mitgeprägt, stimmt das oder habe ich da nur so den Eindruck?

Fauldrath: Ich glaub da ist mehr ein Eindruck, ich hab das aus so einer Laune heraus gesehen dass die Domain frei war (…) damals und hab halt gedacht ist eine gute Domain für meinen Blog und bin dann damit so losgelaufen. Das war kein Plan hinten dran also wie immer was im Nachhinein gut aussieht, man hat’s einfach gemacht, ist ja wie bei beim Unternehmertum, kommt halt vom Unternehmen und nicht vom Nachdenken.

Alpar: Okay, wie gaben sie sich denn In-House-SEOs genannt bevor es den Begriff In-House-SEOs so präsent gab?

Fauldrath: Keine Ahnung, da hab ich mir ernsthaft keinen Kopf drüber gemacht.

Alpar: Wie ist denn deine wirkliche Jobbeschreibung? Also du heißt ja nicht bei der Telekom, du bist ja nicht In-House-SEO?

Fauldrath: Nein ich bin Fach Senior Expert Search Engine Optimisation.

Alpar: Und das ist ein deutsches Unternehmen aber das ist ja ein relativ langer Begriff?

Fauldrath: Ja das ist so, weil du weißt, je länger der Begriff, desto mehr Mitarbeiter oder so. Nee, keine Ahnung, so macht man da halt hier ganz gerne. Telekom ist ja international, also Deutsche Telekom hat die Wurzeln natürlich in Deutschland, aber wir sind durchaus international unterwegs mit/ in allen europäischen Ländern auch in vielen anderen Weltmärkten mit vielen verschiedenen Produkten, die ich auch gar nicht kenne dafür ist der Laden viel, viel, viel, zu groß.

Alpar: Okay, ist eigentlich, die Telekom das größte deutsche Onlineunternehmen, ist das so, kann man das so sagen, also von der Personenanzahl?

Fauldrath: Das weiß ich nicht, da habe ich keine Marktzahlen zu.

Alpar: Und weiß man denn wie groß ihr seid, also euer Onlinebereich, wie viele Personen dahinter stecken?

Alpar: Oh, das gibt es sicherlich aber auch dazu hab ich die Zahlen nicht, also die Organigramms werden hier auch relativ oft mal geändert, ich hab da echt, beschäftige ich mich nicht so damit, müsste ich als Hobby haben, ich bin mehr so an meinen Fachthemen dran, muss ich dir ganz ehrlich sagen.

Alpar: Wie viele Leute bei dir im Team sind weißt du ungefähr?

Fauldrath: Ich hoffe es, also auch da, ich schrei raus und solange keiner schreit, dass die Arbeit zuviel ist hoffe ich dass es ausreichend Personal ist. Nee, es sind

Alpar: Weiß man das öffentlich?

Fauldrath: Zwölf.

Alpar: Zwölf Leute? Und wie ist die Aufgabenteilung? Ist das dann quasi Jens führt alle und alle hören auf Jens oder gibt es da eine Substruktur drin? Oder gibt’s dann zwei Teamleiter die a sechs Leute steuern oder wie muss man sich das vorstellen?

Fauldrath: Offiziell gibt es keine Struktur, intern strukturiert man sich natürlich ein bisschen.

Alpar: Okay. Was sind so die Aufgabenbereiche von dir und deinem Team?

Fauldrath: Ja, das hängt bisschen an dem Reifegrad unserer Ansprechpartner an, also wir arbeiten jetzt hier in (…) in Darmstadt, was übrigens eine Wissenschaftsstadt ist, wenn ich es noch mal erwähnen darf, mit einem sehr schönen Flair. (lacht) Das Gesicht von dir gehört natürlich dazu, schade das du keinen Videopodcast hast und haben hier verschiedene Ansprechpartner oder verschiedene Kunden könnten wir sagen wir sind wie so eine Art In-House-Consulting-Einheit und T-Online ist jetzt sehr lange am Markt, da reden wir natürlich etwas anders mit als wenn wir neue Produkte haben oder einen One-pager wie jetzt ein Mediencenter, was ein Produkt ist, was einfach nur eine Landingpage hat um zu konvertieren. Es sind ja auch zwei grundverschiedene Arten, SEO zu betreiben.

Alpar: Okay, ich musste gerade über ein Sache schmunzeln, die Tage, du hast ja so einen In-House-SEO Chat glaube ich, so ein Skype-Chat habe ich mir sagen lassen mit rund 40 plus Personen, ich hab mir da von irgendjemand so eine Sicherungskopie den Namen da mal rausholen lassen, dann hab ich irgendjemanden anderen gucken lassen, in welchen Firmen sind die denn und worüber ich irgendwie in mich reinschmunzeln musste ist, dass ein Viertel der Personen schon längst in Agenturen sind und eigentlich das Gegenteil von dem ist was ihr da eigentlich drin haben wollt im In-House-SEO-Chat, oder?

Fauldrath: Ja, das Diskussion hatten wir auch im Chat aber wir mochten die Kollegen so und dann ist es ein In-House-Alumni, also In-House und In-House-Alumni-Chat von Personen die dann mochten. (Weil sozusagen) der allererste und diesen In-House-Chat muss ich mal ganz ehrlich sagen hat Uwe Tittmann mal aufgemacht, und er ist dann als er gewechselt ist auch als einziger raus, danach ist nie wieder einer raus. Weil wir gesagt haben, kommt bleibt einfach drin, wir haben jetzt so viel Spaß mit euch hier gehabt, weil ich meine wie immer, das ist ja so ein In-House-Chat. Hauptsächlich hat man als In-House ein Problem dass man im eigenen Unternehmen nicht immer gleich verstanden wird, manchmal erst beim zweiten Mal, da müssen wir uns auch bisschen selber an die Nase greifen, manchmal sind wir doch ein bisschen nerdy vielleicht unterwegs, und da freut man sich wenn man mit anderen Kollegen, die einen gleich mal verstehen, ist so wie in die Kaffeeecke gehen eigentlich.

Alpar: Okay. Das hätte ja auch sein können das ihr dort, sagen wir mal ich meine, genaugenommen muss man ja sagen du hast ja eigentlich keine Ahnung davon wie das ist, in einer SEO-Agentur zu arbeiten und du hast keine Ahnung davon sag ich mal in einem vielleicht nicht ganz so konzernigen Setup als SEO oder sogar als selbstständiger SEO zu arbeiten, das sind quasi so, wenn ich mal so beschreiben müsste so die vier großen Bereiche, die es so gibt als SEO, ja: entweder In-House oder in einem etwas online-affinerem Umfeld als In-House zu arbeiten, wo es wahrscheinlich erhebliche Unterschiede gibt, und dann eben als selbstständiger, was es ganz viel gibt und dann eben Beratung jeglicher Couleur von strategischer Beratung über irgendwie Ein-Mann-Kämpfer, Linktauscher, Berater, sonst was, Alles-Macher bis hin zu diesen Vertriebsbuden, ne?

Fauldrath: Genau also über Vertriebsbuden hab ich mal gar keine Ahnung, definitiv, weil anderes Geschäftsmodell, was jetzt keine Kritik sein soll, jeder der sein Geld verdient hat erstmal seinen Respekt verdient, wenn da andere Leute das halt nicht verstehen, dann finde ich das okay, da hab ich kein Problem mit.

Alpar: Ah, aber, ah, da würde ich Einspruch erheben.

Fauldrath: Ich würde es nicht als SEO bezeichnen aber okay.

Alpar: Ganz genau, also A ist es nicht nur SEO, ich würde das noch weiter treiben. Meinst du denn, das ist der Zuträglichkeit deines Berufsbildes gut, wenn da Leute massenweise abgezockt werden?

Fauldrath: Ich bin nicht für die Dummheit der Welt verantwortlich, damit habe ich auch gar kein Problem, wer sich für …

Alpar: Aber das wird ja investiert für die nächsten zig Jahre.

Fauldrath: Wenn du Glasperlen verkaufst brauchst du immer auch einen Käufer und wenn der Käufer nun halt mal nicht in der Lage ist nachzudenken, und ganz im Ernst, man muss nur zwei Sekunden mal kurz darüber nachdenken, wer seinen gesunden Menschenverstand der Gier opfert, der hat es nicht anders verdient. Das ist mein Statement dazu, da steh ich total relaxed da, und wenn er irgendwann mal intelligent genug wird, deswegen halte ich diese Geschäftsmodelle nicht für nachhaltig, aber sie können nachhaltig genug sein, dass die, die sie jetzt machen hoffentlich genug Geld zur Seite legen, so danach auch mit ihren Ruf gut genug verkauft haben und sich dann zur Ruhe setzen können. Gönne ich auch jedem, auch das bitte ohne Kritik, es ist definitiv aber kein SEO, ganz klar.

Alpar: Was ist es dann? Eher Vertrieb?

Fauldrath: Ja, Vertrieb und Abzocke, aber wie gesagt zum Abzocken gehören immer zwei. Ich sehe das nicht so ganz negativ, ich finde, wenn man sich abzocken lässt, (…) dann hat man es manchmal nicht anders verdient.

Alpar: Meine Frage war, ich glaube wie wir uns initial daran verrannt haben, ist so ein bisschen die eigentlichen Herausforderungen dessen was man mit In-House-SEO assoziiert, dem Begriff, also zumindest ich, ist immer so ein bisschen die menschliche Seite von SEO. Also eigentlich gar nicht so sehr jetzt so die typischen Fragestellungen, wie, wie, ja die richtige Technik auf den Weg bringen, nicht?! Index, No index, Schmindex, Content, ja, Super-SEO-Content oder Links, sollen auch helfen, Likes oder was auch immer die Leute kaufen möchten, das ist ja gar nicht so sehr der Teil vom In-House-SEO, den ich am In-House-SEO besonders finde, sondern eben eher dieses menschliche, das halt, die Leute für irgendwas gewinnen, zu irgendwas überzeugen, Strukturen und Prozesse in trägen Unternehmen überwinden, das ist so ein bisschen was ich mit In-House-SEO assoziiere.

Fauldrath: Genau. Da ist schon ein Fehler drin, warum das wahrscheinlich bei dir dann sehr schwer werden würde, weil in so einem Großkonzern Prozesse überwinden, habe ich auch drei Jahre probiert, du wirst daran scheitern genau wie ich auch gescheitert bin. Aus dem einfachen Grund, dass die Prozesse sind am Ende dein Freund. Wenn du ein neues Thema hast bist du im keinem Prozess drin und kriegst natürlich nichts bewegt, aber das hatten die Leute, die vor zehn Jahren losgelaufen sind mit Usability und die haben auch manchmal heutzutage ganz gute Methoden mit ihren M12UX-Tests aber egal, die haben es geschafft, dass dieses Thema mittlerweile jeder auf dem Radar hat und kennt. Einfach indem man sagt, welche Prozesse habe ich in einem Unternehmen, und welche sind für mich relevant und wo muss ich da in der Kette rein. Wenn man das mal verstanden hat, dann kann man das erst skalieren, weil wenn man dann in dem Prozess drin ist wie zum Beispiel bei uns Content Sourcing, also ich kaufe Content ein, wir kaufen sehr viel Content ein, Partnering, kennt man bei großen Portalen, machen andere auch. Und dann haben wir uns irgendwann mal an diesen Content-Sourcing-Prozess reingearbeitet und sind da jetzt einfach drinnen und das mal erstmal klären haben wir den Content eigentlich exklusiv oder nicht, wen wir ihn nicht exklusiv haben, haben wir die Möglichkeit den auf dem Weg des Imports so zu verändern, dass sich dem nochmal ein Vektor über dem Dokument habe der unterschieden ist das ich es in Google noch mal ranken kann und nicht duplicate wird.

Alpar: Ihr macht Spinning mit anderen Worten, das wird die Black-Heads da draußen freuen, und sagen „Mensch ich mach nichts anderes als die Telekom“.

Fauldrath: Wir machen bei manchen Themen, wo das Sinn macht, und wo man das machen kann, ja, andere sagen nehmen wir aber von vornherein raus damit wir sie erst gar nicht in den Index reinnehmen, das muss man sehr stark unterscheiden.

Alpar: Vernünftig, vernünftig.

Fauldrath: Brutales Spinning in der Art wie du das meinst ist es nicht, deswegen, wir sind aber zumindest jetzt drinnen und kriegen alles mit, und es passiert nicht, dass man Dreimillionen Seiten Index schickt, die eigentlich identisch sind, und irgendwann haut einem Google die ganz vielen Warnmeldungen, kennst ja von oh „we found a huge amount of…“

Alpar: Klassiker.

Fauldrath: Exakt, und das hat man zum Beispiel im Griff oder aber, dass wir nicht sagen wir machen eine technische SEO-Prüfung, sondern wir sagen dieser Prüfkatalog wird einfach Bestandteil bei IT-Ausschreibungen. Das hat einen riesengroßen Vorteil, erstens, dieser Katalog von uns hat 80 Seiten für IT-Anforderungen, der ist sehr, sehr umfangreich, da ist alles Mögliche drinnen vom Domain Management bis zur RDFA, also wirklich sehr breit gefächert.

Alpar: Ist das vielleicht auch overengineered, dass ihr damit Sachen irgendwie sage ich mal verlangsamt, also ihr tragt…

Fauldrath: Nein.

Alpar: zur Trägheit einer großen Struktur noch bei?

Fauldrath: Nein natürlich nicht, weil so was ist einfach erstmal im Appendix eines Vertrags drin und damit habe ich einen Riesenvorteil, dass wenn ich nachdem etwas live ist ich ja erst die endgültige Abnahme mache, ich sagen kann, „das das und das ist ein Bug“ und ich muss nicht mehr sagen das ist ein CR oder es war nicht angefordert. Appendix liest eh keiner aber er ist Vertragsbestandteil. Und damit hat man dieses Kostenproblem besser im Griff und skaliert dadurch. Also solche Themen muss man einfach verstehen und sagen wie funktioniert so ein Konzern, welche Strukturen sind da, wo an welchen Ecken muss ich rein damit ich SEO effizient kosten- als auch mitarbeiterressourceneffizient betreiben kann.

Alpar: Okay, du bist ja relativ sendebewusst, ja du hast ja irgendwie dein Blog aufgezogen dann machst du glaube ich bei Radio for SEO machst du auch noch eine der Sendungen, bei Marko

Fauldrath: Mit Markus Walther zusammen natürlich .

Alpar: Mit Markus Walther von jetzt aktuell Pro Sieben, glaube ich nicht, Pro Sieben/SAT1

Fauldrath: Genau.

Alpar: Genau. Grundsätzlich wenn man jetzt mal guckt, wer so die meisten eher sendebewussten SEOs sind, sind das ja oft Leute die Dienstleistungen verkaufen wollen letztendlich. Hast du auch das Gefühl oder ist das eher ein Irrglauben meinerseits?

Fauldrath: Darüber habe ich leider nicht drüber nachgedacht.

Alpar: Na dann denk doch mal spontan drüber nach.

Fauldrath: Ich bin so gänzlich unspontan, das weißt du doch. Ne, also, das ist gar nicht wahr…

Alpar: Was ist denn der Nutzen vom In-House-SEO-Geblogge?

Fauldrath: Ich kann dir, darf ich dir mal was sagen?

Alpar: Ja gerne, wir sind ja unter uns, haha.

Fauldrath: Wir sind unter uns und zum Glück hört uns keiner zu, aber ich bin sehr froh das ich hier einen Menschen in diesem Unternehmen kennengelernt habe, der mir sonst eigentlich in meinem Wesen komplett an mir vorbeigegangen ist, und ich mich dann nachträglich bisschen mit seinem Werdegang beschäftigt habe und zwar ist das unser Noch-Personalchef, Sattelberger. Wer gerne mal bei Youtube eingeben will, Sattelberger, mal ein paar Interviews anhören, sehr intelligenter Mensch, ich hatte die Möglichkeit mit ihm zweimal zu reden, der wird sich wahrscheinlich an mich nicht mehr erinnern, weil einfach zu viele Leute dabei waren, aber ein sehr intelligenter Mensch. Und der hat mal folgendes gesagt: „Im Bereich der High Professionals sehen wir eine Wiederkunft der Zünfte.“ Das fand ich einen sehr interessanter Gedanke. Also per se bin ich erstmal SEO und in zweiter Linie bin ich Mitarbeiter der Deutschen Telekom, also mir ist wichtig was meine Kollegen über meine Arbeit denken, weil ich über deren Kritik nur besser werden kann. Deswegen müssen die aber wissen, was ich tue und was ich denke sonst können die nicht dazu Stellung beziehen, und das zweite ist natürlich, das darf man nie vergessen, ich bin in einem Großkonzern, ich kann SUPERENDGUT sein, es kann aber sein, dass in so einem Großkonzern irgendjemand sagt, der Bereich X macht überhaupt keinen Sinn mehr für uns, egal wie gut oder schlecht er ist, einfach strategische Entscheidungen, man geht aus dem Feld raus oder geht rein.

Alpar: Kann ja passieren.

Fauldrath: Und dann sitzt man da und es hat mir der eigenen Leistung, auch mit der aller Kollegen ,einfach mal nichts zu tun, man macht es einfach, sagt „okay ist einfach kein Geschäftsfeld mehr für uns“, dann sitzt man auf einmal ziemlich dämlich da. Und deswegen ist es allein schon für die persönliche Sicherheit wichtig, eine Reputation um sich selbst zu einer gewissen Marke aufbauen zu können, das hat was mit Sicherheit zu tun.

Alpar: Ist denn auch vielleicht dieses Reputationsthema, das ist lustig ist wie wenn du mal guckst in anderen Onlinemarketingbereichen, SEM.

Fauldrath: Ja.

Alpar: Da gibt es gar nicht so viele Blogs. Display, kenne ich keinen einzigen, ich kenne keinen einzigen Blog der mit Bannerwerbung sich auseinandersetzt.

Fauldrath: Bannerwerbung will ja auch keiner sehen, die blinkt halt.

Alpar: Nah, ah, ah, ah, also erstens wenn du mal ganz kurz guckst wohin das Geld fließt im Onlinemarketing ist schon Display der größte Bereich. Das hat zu einem natürlich mit Markenartikeln dann zu tun, zum anderen aber sehe ich eine Renaissance des Interesses für das Thema seit real time bidding in immensem Umfang.

Fauldrath: Da bin ich voll bei dir, ne, ne.

Alpar: Das ist der einzige ineffiziente Kanal bisher, nichtsdestotrotz der Punkt bevor wir uns wieder verlieren, was uns ja immer gerne passiert, nichtsdestotrotz, ist das nicht vielleicht das Reputationsthema im Bereich SEO deswegen so wichtig weil Leistungsergebnisse so intransparent sind? (…) Bei SEM kann ich zwei Leute auf ein Konto setzen und der eine holt mehr raus der andere weniger für die gleiche Kohle oder auch nicht.

Fauldrath: Wenn sie intransparent sind, dann liegt es daran, dass man sie intransparent macht. Man kann SEO auch sehr transparent betreiben.

Alpar: Bin ich völlig bei dir. Aber nichtsdestotrotz…

Fauldrath: Es ist im Moment noch etwas von Intransparenz

Alpar: Wenn noch, seit zehn Jahren noch.

Fauldrath: Ja aber ich glaube zehn Jahre ist auch eine sehr junge (…) Branche, also ich würde sagen, wir fangen gerade erst an langsam erwachsen zu werden, sieht man ja auch an dem massiven Auftreten von Tools und noch mehr Tools, weil man einfach sagt man geht einfach systematischer an die ganze Thematik ran was ich extrem

Alpar: Nur ganz kurz, Tools, noch mehr Tools. Warum gibt’s denn solche Tools nicht im Displaybereich?

Fauldrath: Weil dort wahrscheinliche andere Personen rangegangen sind, im Display

Alpar: Aber das wird doch viel länger gemacht.

Fauldrath: Ja ich weiß, aber es war eine Übertragung der Mechaniken, die man kennt – ist jetzt meine Theorie, bitte sehr, du darfst dann komplett anderer Meinung sein, das hoffe ich,

Alpar: Nee, nee, nee, Theorien machen wir ja hier.

Fauldrath: Also aus dem klassischem Marketing und da ist man gar keine Messung gewohnt gewesen, da hat man einfach den Scheiß gekauft. Deswegen hat da ja keiner nachgefragt. Google kam mit etwas ganz anderem, das war nicht bunt, das waren Textlinks und dann hatten sie sofort ein Rechtfertigung gehabt, was soll denn der Kack? Also mussten/ haben sie die Rechtfertigung gleich mitgeliefert, du kannst komplett durchmessen und damit kam ja erst die Idee rein, des Performance und das hat dann ja auch bei Display eine kleine Delle reingehauen, weil viele gesagt haben.

Alpar: Ja aber Affiliate kam ein bisschen früher als Performance Marketing und das war ja schon… Affiliate war das erste Performance Marketing, glaube ich, was da zu uns kam.

Fauldrath: Zu Affiliate möchte ich keine Stellung beziehen da habe ich nämlich böse Meinung zu.

Alpar: Böse Meinung?

Fauldrath: Ja, ich persönlich finde es gut von allen Leuten die da draußen so saugeiles Affiliate machen, aber ganz im Ernst du kannst ja nur verarscht werden, also das Ding kriegst du ja nie in den Griff sauber.

Alpar: Das ist Quatsch, kompletter Quatsch.

Fauldrath: Sehe ich halt anders also.

Alpar: Wieviele Affiliateprogramme hast du mal gesteuert?

Fauldrath: Ich sehe nur was hier passiert, also was ihr bei euch da macht ihr seid Vollprofis.

Alpar: Ja, ja, ja, ja, aber das ist doch kein Maßstab, kein Maßstab

Fauldrath: Die meisten großen Budgets kommen von großen Firmen und die haben das meistens nicht ganz sauber im Griff was das Thema Fraud betrifft

Alpar: Oft ist das richtig, aber das hat ja mit eher, mit, also, ich denke mal die Fehlentscheidungen die dort getroffen werden…

Fauldrath: Was ich wiederum nicht/ also an alle Zuhörer da draußen, die Affiliate machen, nicht als Kritik, jeder der jemanden ausnehmen kann gehört jemanden dazu, der ihn ausnehmen kann. Auch da wieder das Gleiche.

Alpar: Ja, also ich glaub da noch nicht mal so dran, also ich glaube vieles von den Fehlentscheidungen die vielleicht in dem Bereich getroffen werden, wo ja oft eben sehr kleine Sachen sehr großen Effekt haben kann, die kommen daher, dass die Organisationsstrukturen in den Unternehmen A nicht optimal sind ist und B die Leute, die eine Hierarchieebene drüber sind, nicht soviel Einblick haben.

Fauldrath: Die Steuerungsmechanismen sind schon falsch, wenn ein Affiliate Manager in einem Unternehmen am Erfolg des Affiliate Programms partizipiert, hat er kein Interesse Fraud aufzudecken, weil dann würde er sich selber in den Fuß schießen.

Alpar: Nicht nur das, sondern wenn seine Leistung vielleicht ausschließlich nach dem Umsatz in dem Bereich.

Fauldrath: Exakt

Alpar: gemessen wird und davon seine nächste Karrierestufe abhängt, und er gegen die anderen Kanäle arbeitet statt ein Gesamtoptimum zu machen.

Fauldrath: Genau was meistens der Fall ist.

Alpar: Das sind so organisationelle Prozesse die falsch aufgesetzt sind.

Fauldrath: Der Reifegrad fehlt halt bei vielen Unternehmen.

Alpar: So ist es, plus die eine Hierarchieebene drüber versteht gar nicht mehr, was da gemacht wird und dann können eben auch solche Fehlentscheidungen sich noch mehr einschleichen.

Fauldrath: Ich würde es hassen diesen Podcast zu hören, wir sind so zwei Alphamenschen wir sprechen ständig gleichzeitig rein, das ist cool.

Alpar: Ich sehe mich nicht als solcher, ich denke mal jeder kann das was ich mache, so besonders ist das nicht.

Fauldrath: Im seemäßigen, im seemäßigen. Alphamännchen sind Leute die schreien erst mal, das heißt nicht, dass wir gut sind, das heißt nur, dass wir laut sind.

Alpar: Hahaha, sprich für dich

Fauldrath: Dass wir gut sind müssen andere beurteilen, das können wir nicht tun.

Alpar: Das ist richtig. Zurück zum (.) Reputationsthema, warum ist es im SEO, wobei, wenn du mal guckst wie groß andere Onlinemarketingkanäle, ist ja SEO ein kleiner Furzkanal.

Fauldrath: Ja.

Alpar: Das ist ja ein klitzekleiner Nischenkanal. Ja, der ist für den einen oder anderen vielleicht superlukrativ und der eine oder andere baut vielleicht nur drauf und dann gibt es eben viele diese Einzelkämpfer, die es schaffen, sich zu behaupten viel eher als in anderen Kanälen, aber warum ist in diesem komischen Kanal dieses Reputationsthema so groß?

Fauldrath: Wahrscheinlich weil intransparent ist.

Alpar: Aber du hast doch gesagt, das muss nicht so sein.

Fauldrath: Muss ja auch nicht so sein, ich gebe mir viel Mühe, dass es nicht so ist. Und viele andere die sendungsbewusst sind ebenfalls.

Alpar: Ja, hast du das Gefühl, von den Sendungsbewussten ist eine Mehrheit daran interessiert da richtig Transparenz reinzubekommen?

Fauldrath: Ja die die es nicht wollen, den hört man dann ja nicht mehr zu weil da lernt man nichts davon.

Alpar: Hast du das Gefühl, dass diese Schlüsse vom Großteil der Leute gezogen werden?

Fauldrath: Du, wenn die sie nicht ziehen, dann sind es nicht die Leute, die mir zuhören sollten, weil dann interessieren sie mich nicht.

Alpar: Aber, wie,(…) also, vielleicht grenzt du dadurch irgendwie extrem viele Leute aus vielleicht sogar die deutliche Mehrheit.

Fauldrath: Ich glaube, dass ich nichts mache, wo nicht jeder andere mit halbwegs Menschenverstand auch machen kann. Wenn jemand aber nicht bereit ist über Themen nachzudenken und einfach glaubt was ihm andere Leute erzählen ohne sich selbst zu reflektieren, dann kann ich ihnen nicht helfen. Ich hab da eine sehr schöne Anekdote aus meinem Leben als ich in der 12. Klasse war, Physik, damals jung und so, da hatte ich einen ziemlich schweren Physiklehrer, der hat allerdings auch sehr viel Humor gehabt. Und ich hatte dann so meine Ergebnisse in der Klausur exportiert also schlicht und ergreifend meine Blätter weitergegeben, und dann kam er irgendwann zu mir und sagte wir geben jetzt die Klausur ab, wir fangen bei dir an Jens, und da habe ich gemeint „Oh, das ist doof, meine Klausur ist gerade verliehen“, weil die war gerade unterwegs und da hat er gemeint „okay, eine halbe Minute Zeit“. Da habe ich gemeint, „könnte ihr bitte mal die Blätter vorbringen“ und das haben die Leute gemacht und da habe ich das Ding abgegeben. Ich hatte aber einen Übertragsfehler, also ein ganz einfaches in der ersten Zeile stand zehn dann hab ich irgendwelche Operationen gemacht und dann stand eben vor der Klammer eine sechs und ich weiß auch nicht, also irgendwie Schatten, das haben alle abgeschrieben ohne drüber nachzudenken, dann hat er überall bei mir verbessert: Fehler, und beim Rest hingeschrieben siehe Jens, das fand ich sehr cool. Und da muss ich noch sagen: Bitte, vielleicht glaubt ihr dass ich gut in meinem Job bin, ich hoffe, dass ich gut in meinem Job bin, aber bei allem was ich sage und bei allem was ich höre immer reflektieren und drüber nachdenken ob das für meine Situation Sinn macht, wer das nicht machen möchte der sollte aufhören anderen Leuten zuzuhören weil dann ist Zeitverschwendung.

Alpar: Aber das Problem ist doch, wenn du jetzt mal guckst, die Menge des Inhalts der da draußen im Netz rumschwirrt zum Thema, das ist doch, da gibt es doch für jede Meinung mehrere Leute, die sie vertreten

Fauldrath: Ja, und was ist Wissenschaft?

Alpar: Nun gut, also es ist jetzt nicht alles handeln Wissenschaft, also ich meine das zu behaupten ist ja…

Fauldrath: Wenn ich es nicht weiß, muss ich es testen oder aber ich sage ganz gerne, ich sage deswegen auch: wir hatten gerade eine Frage zum Thema in unserem Podcastkommentaren gehabt, wo ich gesagt habe, „du, ich gehe damit so um, ich habe es aber nicht getestet, es ist eine Meinung wenn du das wissen willst, musst du es testen, ich kann es dir nicht ehrlich sagen.“

Alpar: Aber mein Gefühl wäre ja eben durch das, deswegen weil eben so ein Informationsdschungel herrscht in einem eher komplexen Bereich wie dem unsrigen ist deswegen das Reputationsthema so groß schwappt was eben in anderen Bereichen nicht der Fall ist. Ich meine bei SEM werden auf extrem transparente nachvollziehbare weise x-fach höhere Budgets gemacht, zehnfach mindestens, so. Trotzdem, wie viele bloggende gute SEM-ler kennst du?

Fauldrath: Zwei, drei vielleicht.

Alpar: So, warum? Und warum gibt es bei SEO irgendwie das hundertfache an Jobs?

Fauldrath: Also erstens hoffe ich doch mal, dass ich in meinem Umfeld mehr Leute kenne, als die in meinen Nebenumfeldern also.

Alpar: Glaubst du wirklich es liegt daran, dass du die Leute nicht kennst?

Fauldrath: Ich weiß es nicht ich hab kein Scanning gemacht, ich habe keine SEA scan block Aktion durchgeführt, also (…) könnte sein, wahrscheinlich hast du recht, aber ich könnte es jetzt – es ist dann auch wieder Glaube und keine Wissenschaft.

Alpar: Das ist richtig, aber dein Gefühl?

Fauldrath: Wahrscheinlich eher weniger.

Alpar: Warum?

Fauldrath: Ja, vielleicht müssen die…

Alpar: Weil es müsste ja zehnmal so viele geben, wenn man jetzt mal das Budget anguckt.

Fauldrath: Ja okay, aber vielleicht ist da viel Arbeit auch immer identisch. Es gibt bei uns gewisse Sachen die wir austesten müssen. Das Riesenproblem ist, selbst wenn dir jemand den Google-Algorithmus hinlegt, weißt du immer noch nicht, was passiert. Aus dem ganz einfachen Grund: du hast 200 Faktoren, die sich auf zwanzig Milliarden Dokumenten auslegen, die in einem n-dimensionalen Vektorraum liegen, gute Nacht! Das kannst du nicht im Kopf überschlagen, das kannst du nicht mit einer Maschine vorrechnen, das geht nur, wenn du, du kommst auf ein Ergebnis, das Google hat, nur wenn du den Algorithmus hast, und exakt den gleichen Dokumentenstamm zum gleichen Datum. Nur dann kommst du aufs gleiche Ergebnis. Das heißt, wir müssen extrem aufpassen, wir haben uns ja vorhin gerade über so ein kleines Thema unterhalten. Wie verhält sich denn in so einem großen Kontext an der Seite eine Änderung und müssen das selber mittracken, und vieles weiß ich auch nicht, das ist eine Operation am offenen Herzen. Deswegen ist ja mein Webanalyst mein größter Freund, weil wenn ich merke, etwas war Mist, dann muss ich wieder zurückbauen, ich habe es aber im guten Wissen.

Alpar: Ich dachte der SEO hat keine Freunde der nervt nur, weil er will ständig in die Seite eingreifen, statt wie die anderen vernünftigen Onlinemarketingkanäle und Offlinemarketingkanäle einfach nur Leute auf die Seite draufzuschaufeln, stattdessen nervt der SEO die ganze Zeit rum und schraubt an der Seite rum.

Fauldrath: So sehe ich mich sowieso nicht.

Alpar: Nein?

Fauldrath: Nein, ich hab immer einen sehr holistischen Ansatz an der Stelle, also mich nervt es wenn ich denke, dass die Conversion an der Seite absolut grottig ist, und die Leute nicht anfangen eine Conversionoptimierung zu machen, weil dann weine ich, weil dann ist meine Arbeit nur halb so viel wert.

Alpar: Okay. Gut.

Fauldrath: Und wie gesagt, der Webanalyst wenn wir Daten getrieben sind, und ich möchte gerne Daten, ist immer mein größter Freund und der findet mich nie nervig, Webanalysten freuen sich immer wenn irgendjemand ihre Daten haben möchte und vor allem unserer ist auch ein sehr cooler Typ, da macht das erst richtig viel Spaß.

Alpar: Super, dann bedanke ich mich für den netten Schnack

Fauldrath: Ja, gerne.

Alpar: Und bei Gelegenheit wieder.

Fauldrath: Genau, da wird’s bestimmt noch lustiger, da kann man noch schneller reden

Alpar: Ich hab dich noch einen! Und zwar in deinem In-House SEO-Podcast, da rollt ihr doch meistens eigentlich nur Inhalte auf, die ohnehin schon im Netz zu lesen waren, vor ein paar Tagen. Was ist denn der Unterschied jetzt? Es ist doch immer nur ein Widerkäuen ähnlicher Inhalte oder was ist der Mehrwert von einem Podcast?

Fauldrath: Ist das nicht effizient?

Alpar: Ja, das heißt ja, dass du denkst, du wärest hinreichend als einzige Informationsquelle.

Fauldrath: Wenn ich das nicht denken würde, müsste ich mich ja erschießen. Ich sag ja immer, ich glaube ja auch das Universum hat 1973 angefangen zu existieren.

Alpar: Ah, okay, okay.

Fauldrath: Das ist übrigens mein Geburtstag, für den Fall das jetzt jemand den Witz nicht verstanden hat. Ich bin ein altes Eisen, nein Quark, erstens ist es so, man nennt etwas, das kennst du vielleicht auch aus Zeitungen, das ist der Kommentar, wir lesen ja nicht vor was da steht, sondern wir…

Alpar: Okay, aber alle Blogs sind Kommentare

Fauldrath: Ich sag ja bei X hat das geschrieben und das ist mein Kommentar dazu. Und wir rezitieren nicht was da steht, sondern wir kommentieren das, und was wir davon halten. Und wir jetzt aus der In-House Perspektive wir glauben, was das für die Arbeit bedeuten könnte, wenn man einen ähnlichen Newscast hat wie wir hier, oder wie Pro Sieben. Wenn ich jetzt natürlich was komplett anderes mache, kann ich mit unserem Kommentar, außer zu lachen, nichts anfangen, und ich versuche dabei halbwegs humoristisch zu sein, weil ich hoffe das es Entertainment und Information ist. Klassisches Infotainment.

Alpar: Wie ist der Anteil Entertainment zu Information?

Fauldrath: Bei mir wie immer 70 Prozent zum Lachen 30 Prozent Information, gut versteckt. Das muss so sein, oder? Wer nicht lachen kann im Leben, hat keinen Spaß.

Alpar: So ist es, so ist es und ich hoffe das haben wir auch in dieser Sendung hingekriegt, super, vielen Dank.

Fauldrath: Hoffe ich auch. Genau, cool gerne und kommt zum Podcast.

Alpar: Der ist auf der Radio for SEO des In-House.

Fauldrath: SEO-House.

Alpar: Wie In-House, bis dann.

Fauldrath: Supi tschüss .

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