Folge 6: Interview mit Thomas Promny

Heute findet ihr im OMReport das Interview mit Thomas Promny.

Thomas Promny

 

Das Interview ist auch auf Youtube verfügbar und die Transkription findet ihr im Post.

 

Transkription des Podcast:

 

Alpar: So, willkommen beim OM-Report. Thomas Promny, dich kennt gar keiner. Was machst du denn eigentlich genau?

Promny: Ich bin Internetunternehmer und habe verschiedene Unternehmen, die sich im Onlinemarketing-Bereich tummeln, also von der TRG zum Beispiel, die eine Unternehmensberatung sind, die ihren Kunden hilft, zum Beispiel mehr Reichweite zu erzielen über RevenueMax, die im Vermarktungsbereich aktiv sind bis hin zu noch einigen weiteren Sachen, die eben auch sehr stark mit Onlinemarketing zu tun haben.

Alpar: Okay. Was sind die weiteren Sachen?

Promny: Kann ich dir leider nicht alle aufzählen, aber so was man zum Beispiel noch kennt ist, ein bisschen hatte ich zu tun mit simfy, ein Online-Musikabo-Service, mit Fashionette, einem Online-Handtaschenservice…

Alpar: Was war dein Beitrag zu simfy? Hast du das aufgebaut, das Unternehmen?

Promny: Nein, habe ich nicht. Da war ich eher ein bisschen, also das ist, mache ich meistens eigentlich, die meisten Unternehmen, die ich jetzt hier nenne, habe ich mit aufgebaut, simfy und Fashionette allerdings nicht. Da war ich eher ein bisschen später als Investor dabei und habe denen ein bisschen beim Marketing geholfen.

Alpar: Okay. Das heißt quasi also ein bisschen Geld dazugeben und ein bisschen Know-How.

Promny: Genau.

Alpar: Okay. Was macht denn dieses RevenueMax? Das ist noch relativ neu.

Promny: Ja, RevenueMax ist ein, so eine Art Yield-Optimization-Netzwerk, das heißt, wir optimieren die Vermarktungserlöse sowohl für einzelne Webseiten als auch für Vermarkter und helfen denen, aus ihren Restplätzen mehr Geld zu machen. Wir wollen also nicht Premium-Vermarktung ersetzen, die wird es auch noch eine ganze Weile geben und solange das funktioniert soll das auch jeder Publisher machen. Wir sind aber gut darin und besser als eigentlich, ja, die meisten bestehenden Player, die wir so kennengelernt haben, aus den Restplätzen mehr Geld zu machen, indem wir die Restplätze auf verschiedene, da gibt es ja in Deutschland einige Dutzend Restplatznetzwerke und wir haben eine Technologie entwickelt, die dem Publisher hilft, die Restplätze also optimal zu verteilen auf die verschiedenen Netzwerke und dadurch einen höheren eTKP zu erzielen, als der Fall wäre, wenn man es alles einem einzelnen dieser Player gibt.

Alpar: Und da reicht, das reicht auch noch so, dass ihr auch damit verdient oder ist das dann eher mehr so ein Nullsummen-Spiel für den Advertiser, für denjenigen der die Werbeflächen zur Verfügung stellt?

Promny: Das kann passieren, dass unser Uplift so groß ist wie unsere Marge, das passiert auch. Dann ist es immerhin noch ein Outsourcing, weil wir auch eine Menge Arbeit dem Publisher abnehmen, dass er nicht mehr selber sich um die Restplätze kümmern muss, aber es gibt auch genug Fälle, in denen wir ein Uplift von 100% und mehr erreichen, wo dann unsere Marge auch locker drin ist.

Alpar: Okay. Und ist das denn so, dass das auf bestimmten Themen eher funktioniert oder ist das im Erotikbereich stark oder mehr auf Seiten, die viel ungerichteten Traffic haben oder auf sehr nischigen, sehr themenspezifischen Seiten stark? Es kann ja nicht sein, dass das überall gleich gut funktioniert.

Promny: Ja, das ist auch so eine Frage der Perspektive. Der Markt wird sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren auch noch stark verändern. Also erst mal zum Thema Erotik kann man sagen, da sind wir komplett raus, ja, dieser, der Werbemarkt und der Erotik-Werbemarkt ist ja komplett voneinander getrennt. Es gibt ganz wenige, die wirklich in beiden eine Rolle spielen. Wir spielen keine Rolle im Erotikmarkt und auch die Netzwerke in denen wir arbeiten tun das nicht. Sonst sind wir, also den größten Uplift erzielen wir eigentlich da, oder die größte Relevanz erzielen wir da, wo mit Premium-Vermarktung heute nicht besonders viele…

Alpar: Also ich sage mal, irgendwelche Bildergalerien, die eher nur viel starr klickintensiven Traffic haben, die ganz kurz nur aufflackern und dann geht es weiter?

Promny: Ja, es ist ganz unterschiedlich. Also da können wir natürlich auch keinen riesigen eTKP herausholen, aber trotzdem unter Umständen eine deutliche Steigerung zu dem, was vorher da war. Also unsere Bandbreite ist auch immer noch, es gibt Publisher, die holen mit uns auch nur 5 Cent TKP heraus, es gibt aber auch welche, die holen einen Euro oder mehr TKP, ja. Diese Bandbreite, die gibt es heute, die ist groß und die wird es auch in Zukunft geben, weil in Zukunft einfach auch die Möglichkeiten besser werden, den Traffic zu segmentieren und entsprechend seines Wertes zu monetarisieren. Das heißt, es wird auch in Zukunft Traffic geben, der einfach extrem Schrott ist und überhaupt keine Performance bringt. Der wird auch weiterhin wertlos sein. Es wird aber auch besser, Display Traffic besser monetarisierbar sein, der tatsächlich gute Zielgruppen erreicht. Auch ein bisschen unabhängiger von den Seiten auf denen er läuft. Also es gibt ja auch Porschefahrer, die sich Bildergalerien durchklicken und die werden auch in Zukunft eben bessere Preise erzielen.

Alpar: Okay. Du sagst, ihr habt da einen Algo entwickelt. Wie entwickelt man so einen Algo? Wie viele Faktoren spielen da herein, wie funktioniert so etwas? Man kann es ja so, von Null auf Papier ist das ja relativ schwer, oder gibt es da Formeln, an die man sich halten kann?

Promny: Sehr komplex, also was da an Zukunft…

Alpar: Sagst du „Sehr komplex“, um die Wettbewerber davon abzuhalten?

Promny: Nein, auch tatsächlich, weil wir es ja noch nicht gelöst haben, ja. Wir sind dabei. Uns gibt es auch erst seit, also die Firma gibt es auch erst seit acht Monaten. Das, die Idee und das Modell habe ich und ich glaube, das ist auch so ein Anliegen, das auch ganz viele andere Leute in der Branche seit Jahren im Hinterkopf hatten, ja, es ist ja klar, dass man als Publisher, was ich auch schon seit vielen Jahren bin, immer sieht: Ich habe hier meine Restplätze und gebe die jetzt einem dieser Player und dann probiere ich nochmal einen anderen dieser Player aus und dann lasse ich zwei oder drei oder fünf parallel laufen, habe riesig Handarbeit damit, nervt wie Sau und dann entsteht ja ganz von allein die Idee, man muss jetzt ja eigentlich ein System finden, das diese Aufteilung auf verschiedene Netzwerke weiter automatisiert. Das ist noch relativ trivial und das ist auch heute so der Status. In Zukunft wird es, Keyword Realtime-Bidding und solche Sachen, wird es ja alles noch viel komplexer dadurch, dass du wirklich auch auf größeren Seiten, vielleicht auch auf kleineren, wenn es sich lohnt, wenn man es so weit automatisiert kriegt, den Traffic noch viel stärker segmentiert und dann, wie gesagt, die Porschefahrer besser monetarisiert als die Hartz-IV-Empfänger.

Alpar: Was fährst du selbst?

Promny: Mercedes.

Alpar: Ach, also du wirst nicht so gut monetarisieren. Wie ist das denn eigentlich so? Also ist das jetzt nicht so, dass TRG sich wundern, warum du jetzt etwas anderes machst, statt Zeit für sie zu haben? Weil ich meine, das sieht ja so ein bisschen so aus wie eine Eier legende Wollmilchsau. Du bist irgendwie an tausend Fronten und an keiner selbst oder bist du dann immer an einer schwerpunktmäßig und die anderen vermissen dich sehr?

Promny: Nein, ich habe schon eigentlich, teile meine Arbeit eigentlich ganz gut so auf, dass ich für die Firmen, an denen ich beteiligt bin, wenn die mich brauchen, auch eigentlich immer Zeit habe. Ich habe ja auch keine siebzig Beteiligungen sondern eher so eine Handvoll, um die ich mich auch relativ ernsthaft kümmere. Außerdem funktioniert es, glaube ich, auch sehr gut, dass ich mich bewusst dafür entscheide, in keiner dieser Unternehmen, um die ich mich kümmere, in einer operativen Geschäftsführungsposition zu sein. Das heißt, es geht für mich auch keine Zeit drauf mit Buchhaltung und Praktikanten bändigen, was sehr sinnvoll ist.

Alpar: Sind die Praktikanten in Hamburg wild?

Promny: Nein, die sind nicht wild, die sind sogar sehr gut. Wir sind sehr glücklich mit unseren Praktikanten, aber ich bin trotzdem sehr überzeugt von der Strategie, dass die sinnvoll ist, mich nicht zu tief ins Tagesgeschäft reinzuhängen, sondern eben die größeren Themen, zu denen die operativen Geschäftsführer und Vorstände in meinen Unternehmen dann oft nicht kommen, die zu übernehmen.

Alpar: Magst du diese Themen nicht oder kannst du die nicht so gut?

Promny: Ja, kann ich auch nicht so gut. Also das ist, bin ich auch überzeugt von, dass diese Unterscheidung zwischen Manager und Unternehmer, die die meisten Leute nicht kennen, auch in dieser Branche viele Leute nicht kennen, dass es die gibt. Dass ich kein sehr guter Manager bin und auch nicht sehr gut Mitarbeiter führen kann, aber als Unternehmer fühle ich mich zumindest überdurchschnittlich gut und das macht mir auch mehr Spaß.

Alpar: Okay. Aber das würde ja heißen, dass jetzt jemand, der Gründer ist in einem Unternehmen, in dem du beteiligt bist, eher ein Manager ist.

Promny: Das kann schon sein, ja. Das, deswegen, also das sind ja in den Fällen wie RevenueMax oder so, kommt auch ganz klar, das ist den beiden Vorständen, die da jetzt dabei sind auch völlig bewusst, dass sie selbst auf diese Idee nicht gekommen wären, aber trotzdem sehr viel Spaß daran haben, sie mit mir zusammen umzusetzen und den operativeren und auch technischeren Part zu übernehmen. Das finde ich auch eine vernünftige Konstellation.

Alpar: RevenueMax-Vorstände, klingt nach AG?

Promny: Ja, ist es auch.

Alpar: Warum das denn?

Promny: Das hat steuerliche Vorteile, weil du als Vorstand einer AG unabhängig von deiner Beteiligungshöhe, also der Anzahl der Aktien, keine Sozialversicherungseiträge zahlst.

Alpar: Okay. Aber das hat ja auch auf der anderen Seite einen buchhalterischen Rattenschwanz, der nicht zu unterschätzen ist, habe ich mir sagen lassen.

Promny: Das stimmt. Aber wenn du mal ausrechnest, was für zwei ziemlich fiese Gehälter verdienende Vorstände, oder wenn die Geschäftsführer wären, was eben für Sozialnebenkosten…

Alpar: Wann ist die nächste Gehaltsverhandlung mit denen?

Promny: Ja, also wenn du dir vorstellst, was dafür an Sozialnebenkosten anfällt, dann hast du die Buchhaltungs- und Bürokratiekosten für die AG, die auch nicht null sind, definitiv, die hast du aber nach einen paar Monaten ganz schnell wieder drin.

Alpar: Muss denn die AG nicht mehr Zahlen offenlegen als eine GmbH?

Promny: Ja, aber GmbHs legen ja auch schon ekelhaft viele Zahlen offen, also da…

Alpar: Aber nicht so zeitnah, oder?

Promny: Ja, das…

Alpar: Das heißt, der RevenueMax können wir demnächst auf den Fersen sein, sobald die Zahlen raus sind.

Promny: Das kannst du gerne probieren, aber da sind wir natürlich auch viel schneller und schlauer.

Alpar: Ah, sehr schön. Und Hamburg, also wie ist das jetzt mit den Beteiligungen? Jetzt schreien zwei, zu welcher gehst du denn zuerst?

Promny: Das ist bisher so nicht vorgekommen, dass ich gesagt habe, ist jetzt, hier brennt überall die Hütte und ich schaffe es jetzt überhaupt nicht, mich darum zu kümmern. Also ich, vielleicht ist auch mein Zeitmanagement gut, aber ich kriege bisher eigentlich immer alles ganz gut organisiert.

Alpar: Oder die brauchen dich alle nicht so viel.

Promny: Ja, vielleicht bin ich auch unwichtig, aber das ist ja eigentlich das schönste, was einem als Unternehmer, das ist das schönste, was einem als Unternehmer passieren kann.

Alpar: Okay. Und welchen Anteil der Zeit versuchst du denn eigentlich worauf zu verwenden? Also welchen Anteil machen irgendwie bestehende Unternehmen aus, welchen Anteil widmest du dich deinen eigenen Publisher-Aktivitäten, welchen dritten Anteil machst du vielleicht ganz andere Sachen, um den Zufall heraufzubeschwören, damit neue Dinge daraus entstehen?

Promny: Das messe ich nicht genau. Ich glaube, das wird auch nicht gehen, ja. Wir haben ja hier auch gerade mal nebenbei so ein bisschen über KPIs und Kennzahlen gesprochen. Theoretisch kannst du natürlich auch hingehen und sagen, du führst Buch über wie viel Zeit du in was in den letzten drei Jahren investiert hast und was dabei herauskam…

Alpar: Na, eher so Bauchgefühl, Bauchgefühl eher so. Wie du jetzt aktuell deinen Tag aufteilst. Nehmen wir an, der hat acht Stunden, also du bist ein hart arbeitender Mensch. Wie viele Stunden davon gehen in Phantasien über was du in Zukunft vielleicht machen könntest, wie viel Anteil geht darüber irgendwie drauf, lustig neue Videos zu taggen und wie viel Anteil geht darauf, TRG und RevenueMax auf den Senkel zu gehen, das sie mehr und schneller und besser machen?

Promny: Wie gesagt, ich tagge nirgends Videos, also die ganzen operativen Standardsachen sind, betreffen mich zum Glück nicht, sondern, aber diesen Standard-Durchschnittstag, irgendwo drei Stunden hier im Büro oder da mit einem Gespräch zu verbringen, das kann ich, messe ich nicht, kann ich auch nicht sagen, ist natürlich auch jeden Tag unterschiedlich.

Alpar: Genau, wie du deinen Tag aufteilst: Das Drittel-Drittel-Drittel haut ungefähr hin oder nicht so sehr?

Promny: Ja, wahrscheinlich schon, aber ehrlich gesagt, ich habe es noch nie probiert, irgendwie zu messen und eigentlich ist es mir auch egal. Warum interessiert es dich so?

Alpar: Nein, gar nicht. Einfach reine Neugier. Ob du überhaupt arbeitest. Es könnte ja sein, dass du gar nicht arbeitest. Das würde mich natürlich schon wurmen, ne. Dann hätte ich etwas falsch gemacht. Wobei ich jetzt, naja, gut. Was hatte ich noch lustiges? Genau, was inspiriert dich denn? Also wo guckst du dir denn an, wie und welche neuen Ideen du vielleicht angehen möchtest?

Promny: Ja, also ich fühle mich eigentlich doch schon immer mit den Sachen, die ich aktuell mache ganz glücklich und laufe eigentlich auch nicht verzweifelt herum und sage, jetzt müsste man dringend nächste Woche noch zwei neue Sachen starten, deswegen suche ich nicht aktiv danach, aber es passiert mir natürlich schon, weil mir vieles über den Weg läuft und auch viele Sachen ich kennen lerne und auch mir gerne anschaue und gerne mir die neuen Entwicklungen angucke, die da so passieren. Da kommt es natürlich schon vor, dass mich bestimmte Themen faszinieren, dass ich dann doch mal sage, vielleicht sollte man hier nochmal, wenn sich die richtigen Partner da, und das richtige Management dafür findet, da nochmal etwas neues an den Start bringen. Das mache ich dann auch ab und zu, aber ich bemühe mich schon, die Anzahl der Themen, um die ich mich kümmere, in überschaubarem Rahmen zu halten.

Alpar: Wir haben das jetzt so auf großgelegter Ebene, sprich auf Unternehmensebene angesprochen. Du machst ja auch manchmal so kleine Flusenprojekte, wo ich draufgucke und meinen Kopf schüttele. Ich denke gerade an diese Interviewseite. Von einmal ist sie da. Thomas malträtiert jeden auf der Welt, der noch so unwichtig ist, er möge da bitte ein Interview abgeben und einen Link absahnen und am besten das Ding wieder zurückverlinken. Da frage ich mich: Wozu denn? Der macht doch Firmen. Der hat doch große Seiten. Wozu so eine weitere kleine Rotz-Affiliate- oder Adsenseseite ins Netz schicken? Ist das irgendwie pure Langeweile oder woher kommt das?

Promny: Nein, das ist, glaube ich, Lust am Experimentieren und da bin ich auch ganz froh darüber, dass ich die Zeit und den Spaß auch daran habe, so etwas ab und zu noch zu machen. Das ist jetzt so ein Fall, der auch nicht funktioniert hat. Das Ding liegt jetzt herum und hat irgendwie zwei Euro Umsatz gemacht in den letzten zwölf Monaten.

Alpar: Große Leistung. Unternehmerische.

Promny: Ja, ich finde es trotzdem sinnvoll, ja. Aus solchen verrückten Ideen, ich meine, das Ding hat mich auch irgendwie drei Tage Aufwand gekostet zu bauen, ja. Das ist jetzt nicht so ein Problem.

Alpar: Selbst programmiert?

Promny: Nein, kann ich nicht. Mich hat die Idee fasziniert. Ich fand das irgendwie ganz witzig und es sind schon aus verrückteren Ideen irgendwie ganz coole Sachen geworden, ja. Ich würde so etwas auch wieder machen, ja. Und man hat ja eben nicht viel zu verlieren. Ich glaube auch sehr an dieses billig kleine Experimente machen im Internet und mal gucken was daraus wird. Habe ich von dir ja auch schon mal gehört. Hast du auch ab und zu mal gemacht und macht schon Sinn, so etwas.

Alpar: Okay. Was ist denn aus dem guten Redirect geworden? Wie geht es dem denn?

Promny: Ja, das ist wirtschaftlich ähnlich erfolgreich, verdient kein Geld, liegt herum, hat auch ein bisschen Traffic, aber ist, glaube ich, auch keinem daraus, keinem so richtig klar geworden, was man damit macht. Man kann natürlich so ein bisschen Links durch Affiliate Links ersetzen und so, aber das ist schon ein ganz schön trauriges Volumen, was dabei herauskommt, also ich fand das Thema interessant, ich wollte es ausprobieren, ob es wirklich Traffic bringt. Es bringt Traffic, aber es bringt echt wenig Geld und deswegen ist das jetzt auch irgendwie nicht so der Fokus. Aber so ein Ding herumliegen zu haben und vielleicht fällt einem nächstes Jahr noch einmal ein, was man daraus schlaues macht, finde ich jetzt auch nicht so schlimm.

Alpar: Ja. Du, ich habe jetzt, auf der anderen Seite, du hattest doch, ich glaube, das wurde ein paarmal gehackt und so etwas. So etwas finde ich ja mal intellektuell faszinierend. Oder du hattest, zumindest mal gespamt worden ist es. Das ist auch ganz faszinierend, weil ich glaube, ich weiß nicht, hast du es öffentlich gemacht oder nicht? Das ist nur der kleinen Diskussionsrunde, glaube ich öffentlich.

Promny: Ja, es ist auf jeden Fall auch nicht geheim. Ich fand es auch interessant, zu sehen, was da passiert. Dass…

Alpar: Erzähl doch mal vielleicht, was die da gemacht haben und was du dann dagegen gemacht hast.

Promny: Ja, das sind Email-Spammer, die die Dinger benutzen, um ihre eigentlichen Zielseiten zu tarnen, weil sie wahrscheinlich, wenn sie irgendwie pornoquatsch.com oder so in ihre Emails reinschreiben, öfter im Spamfilter landen. Deswegen benutzen die wohl auch diese Kürzungsservices, URL-Kürzungsservices und ja. Deswegen haben wir auch irgendwie eine ganze Menge Traffic bekommen von denen, weil die dann auch massenhaft Mails rausschicken anscheinend immer noch. Das habe ich nicht so richtig herausgefunden und auch mich nicht so richtig darum gekümmert, wie sie das verbreitet haben. Das ist wohl immer ein ganz schönes Volumen gewesen und ja, dann kamen auch irgendwie so ein paar Email-Hoster zu uns und haben uns vollgequatscht und meinten, wir schicken hier Spam raus. Das mussten wir denen erst mal erklären. Das war auch ein bisschen nervig.

Alpar: Und was sagt man denen da? Oder bist du jetzt da quasi, kann man da jetzt gar keine Emails mehr mit Redirect irgendwie Links verschicken, weil die immer denken, das ist ohnehin Spam, oder wie ist das?

Promny: Doch, doch. Die haben schon kapiert, das passiert ja wahrscheinlich auch, die Diskussion hatten die wahrscheinlich mit dem Bitlease und so auch schon. Die haben ja das gleiche Problem auf einem viel größeren Level, also haben wir alles erklären können, alles irgendwie dann doch auch wieder nicht kompliziert, aber du hast schon recht, es ist vor Allem auch, fand ich auch vor Allem deswegen witzig, um mal so ein bisschen zu sehen, was so passiert und dass es auch dieses Email-Spam im ziemlich großen Stil auch immer noch gibt. Keine Ahnung, bei wem das ankommt, also für mich persönlich habe ich das Gefühl, es…

Alpar: Was heißt, meinst du, die lösen die Sachen auf und versuchen, das dann doch wieder in den Spamfilter reinlaufen zu lassen und lernen dann Fall unterscheiden, ob das jetzt irgendwie ein spammiger Link ist oder nicht? Greifen die auf deine API zu, um dann die Redirect-Links aufzulösen? Die Email Hoster? Meinst du, so etwas passiert?

Promny: Das könnten sie wohl, ja. Ich weiß nicht, ob sie das tun Ehrlich gesagt habe ich mich darum auch nicht gekümmert.

Alpar: Aber du bist dann gewhitelisted und bist kein Spam mehr, nur weil du einen Redirect-Link benutzt?

Promny: Das waren wir auch die ganze Zeit nicht. Die haben uns nur angequatscht und gesagt, hier, die hatten wohl erst vermutet, dass die Mails, weil da unsere URL drinstand, auch von uns kamen und das konnten wir ihnen ausreden und was sie damit jetzt machen und wie sie Links noch, die Mails noch klassifizieren als Spam oder nicht Spam, ist deren Problem.

Alpar: Super. Dann vielen Dank.

Promny: Ebenfalls.

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